aus Sicht der spiritistischen Lehre
Übertragung aus dem Vortrag : Spirituelle Ursachen für Krankheiten
Zunächst ein paar Klarstellungen
Gesundheit und Krankheit, deren Ursachen und Folgen sind höchstkomplexe Themen. Wir bitten um Verständnis, dass wir in diesem Artikel nur eine Zusammenfassung des Themenkomplexes geben können. In der Regel benötigen wir Jahre an Studien, Erfahrung und Selbsterkenntnis damit wir diese Themen überblicken und die unterschiedlichen Konkreten Fragen diesbezüglich zu beantworten. Wir empfehlen daher die tiefgründige Studie und Diskussion in den Gruppen. Hierfür empfehlen wir die Spiritistischen Gruppen, die im D.S.V. e.V. organisiert sind.
Spirituelle Hilfe ersetzt keine ärztliche Behandlung
Die spirituelle Hilfe eines spiritistischen Zentrums ersetzt keinerlei ärztliche Behandlung. Laufende Behandlungen sollten nicht unter- oder abgebrochen bzw. eine künftig notwendige nicht hinausgeschoben oder ganz unterlassen werden.
Die hier beschriebene spirituelle Hilfe, basierend auf den Erkenntnissen der spiritistischen Lehre, ist als begleitend und ergänzend anzusehen. Letztendlich weckt die spirituelle Hilfe die Selbstheilungskräfte des Hilfesuchenden.
Einleitung
Als Spiritisten sind wir zutiefst davon überzeugt, dass in unserer von Gott geschaffenen Welt alles, was uns widerfährt einen Sinn hat. Nach unserem Verständnis wurden wir Menschen als unsterbliche, aber unvollkommene Geistwesen geschaffen und unsere Inkarnationen auf der Erde dienen dem Zweck, uns zu entwickeln auf der langen Reise zur Vollkommenheit. Dabei lässt uns Gott unseren freien Willen. So müssen wir mit den Folgen unseres Handels leben. Nimmt man die Erde und das Leben als Schule, so können wir die Krankheiten als Lernprozess annehmen.
Dennoch bestreitet die spiritistische Lehre nicht die bio-psycho-sozialen Ursachen psychischer oder somatischer Störungen. Sie erkennt diese vollständig an. Kardec betonte immer wieder, dass die Spiritistische Lehre die etablierten wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht leugnet. Sie ergänzt sie und fügt unserem Naturverständnis etwas Neues hinzu – das spirituelle Element.
Ein paar Fragen vorab!
Beginnen möchten wir unser Thema mit ein paar Fragestellungen um Denkanstöße zu geben, die diese Artikel in Ansätzen beantworten möchte:
- Warum werden wir krank?
Es gibt zum Beispiel Menschen, die sind andauernd krank, während andere höchsten einen Schnupfen bekommen, aber eigentlich immer gesund sind. - Woher kommt meine Krankheit?
Wird Krankheit nur durch äußere Umstände verursacht? Ist es nicht z.B. oft so, dass wir nach einer emotionalen Stressphase plötzlich krank werden? Welchen ursächlichen Anteil hat mein emotionaler und spiritueller Zustand an der Krankheit? - Hat Krankheit einen Sinn?
Ist sie etwa etwas Positives? Unter der Annahme, dass in einer von Gott geschaffenen Welt alles seinen Sinn hat, stellt sich die Frage: Welchen Sinn hat meine Krankheit? Was will mir die Krankheit sagen? - Was ist Gesundheit?
Die WHO (World Health Organisation) definiert Gesundheit wie folgt:
„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen, spirituellen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Interessant hierbei ist, dass die WHO bereits das spirituelle Element mit in Betracht zieht.
Emmanuel, der spirituelle Mentor von Francisco Candido Xavier, dem bedeutendsten Medium des 20. Jahrhunderts und eine der wichtigsten Vertreter der spiritistischen Lehre erklärt uns
„Gesundheit ist die perfekte Harmonie der Seele.“
Nun, bevor wir tiefer in dieses Thema einsteigen ist es notwendig, dass wir uns ein gemeinsames Grundverständnis der spiritistischen Lehre erarbeiten.
Grundverständnis der spiritistischen Lehre
Nach dem Verständnis der spiritistischen Lehre sind wir Menschen Geister, die vorübergehend in einem fleischlichen Körper hier auf der Erde inkarniert sind. Dieser Geist, wir können ihn auch inkarnierte Seele nennen, ist unsterblich und immateriell. Geschaffen als unvollkommener Rohdiamant entwickeln wir uns moralisch und intellektuell mit dem Ziel, die Vollkommenheit zu erreichen.
Der Geist ist der Sitz unserer Individualität und Einzigartigkeit im Universum. Aus ihm stammen unsere emotionale Intelligenz, Gefühle, Empfindungen, der freie Wille, Kreativität, Urteilsvermögen, Weisheit, Gedanken, usw. Der Geist entspricht unserem Selbst, dem Bewusstsein, sowie dem Unterbewusstsein.
Der Geist hat einen Perisprit (Geisthülle oder Geistkörper), der mit seiner Entwicklung immer durchlässiger und feinstofflicher wird.
Als Mensch auf der Erde inkarniert hat der Geist zusätzlich einen fleischlichen Körper. So besteht also der ganzheitliche Mensch aus allen diesen Bestandteilen: Geist, Perisprit und Körper. Sie hängen stark voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig.
Siehe dazu Artikel Der Perisprit
Der Tod
Am Ende des Lebens bzw. der aktuellen Inkarnation ist unser Körper, also die fleischliche Hülle, an ihrem biologischen Ende angelangt. Der Körper stirbt, unsere äußere Hülle ist nun abgenutzt und zerfällt.
Für den Geist ist dieser Moment jedoch kein Ende, sondern eine Befreiung. Seit der Geburt war er quasi gefangen im Körper und durch ihn beeinträchtigt in seinen Möglichkeiten. Mit dem Tod lösen sich die Bande, die den Geist am Körper hielten. Das, was wir Tod nennen, ist quasi die Befreiung der Seele.
In dem Moment des Sterbens werden wir in der Regel von befreundeten Geistern und unserem Schutzgeist abgeholt.
Demnach können wir den Tod mit der Verpuppung einer Raupe vergleichen. Der Schmetterling befreit sich von der Raupenhülle und fliegt davon. Er hat jetzt ein Vielfaches an Bewegungsfreiheit gewonnen. Ähnlich geht es dem Geist nach seiner Befreiung vom Körper.
Der vom Körper befreite Geist behält allerdings seinen Geistkörper, den Perisprit, der eine Art ätherischen, dunstartigen, für uns unwägbaren Körper bildet.
Siehe dazu Artikel Sterbeprozess
Die Reinkarnation – eine notwendige Voraussetzung für unsere Entwicklung
Wir sind als unvollkommene Geister geschaffen und entwickeln uns moralisch und intellektuell. Unsere Inkarnationen auf der Erde und auf anderen Planeten dienen dabei als Schule. So können wir uns vorstellen, dass die Erde die Grundschule ist und jede Inkarnation einer Schulklasse entspricht.
Das Leben ist sozusagen das Mittel, um unseren Fortschritt in Richtung Vollkommenheit zu erreichen und um in einer neuen Existenz das zu vollenden, was wir in einer früheren Prüfung nicht tun konnten.
Geboren zu werden, zu sterben, wiedergeboren zu werden und ständig voranzukommen.“
(Allan Kardec)
Siehe dazu Kategorie Reinkarnation
Die Welt der Geister
Nach einer Inkarnation durchleben die Geister (die Verstorbenen) verschiedene Phasen, die von vielen Faktoren abhängen, wie z.B. ihre moralische Entwicklung, die Umstände des Todes, etc. So studieren manche Geister ihre Vergangenheit, durchleben die gemachten Erfahrungen während ihrer letzten Inkarnation und erkennen die moralischen Aspekte ihrer Handlungen. Sie suchen Mittel und Wege zur Erhöhung mit dem Ziel, sich persönlich zu vervollkommnen.
Es gibt Welten für die verschiedenen Abstufungen des Fortschrittes der Geister. Je weniger die Geister vorgerückt ist, desto schwerer und materieller sind die Körper und die Welten, die er bewohnt. Die Erde ist eine der am wenigsten vorgerückten Welten.
Manche Geister, insbesondere solche, die sehr stark an der Materie haften, bleiben Erdgebunden. Sie sind quasi ständig um uns herum und können von Menschen mit medialen Fähigkeiten wahrgenommen werden.
Zur Vertiefung siehe Artikel Die geistige Welt
Medialität ist die Fähigkeit, mit der geistigen Welt zu kommunizieren
Jeder Mensch, der den Einfluss der Geister in gewissem Grade empfindet ist dadurch schon ein Medium. Denn Medialität ist die Wahrnehmung der geistigen Welt, z.B. durch Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, etc. Die mediale Fähigkeit ist etwas natürliches, unabhängig von jeder gesellschaftlichen Klasse oder Religionszugehörigkeit. Sie ist von den moralischen Eigenschaften des Mediums unabhängig. Man findet sie sowohl bei den unvollkommensten als auch bei den edelsten Menschen. Medien und den Austausch mit der geistigen Welt gab es zu allen Zeiten.
“Jeder, der in irgendeiner Weise von Geistern beeinflusst wird, ist ein Medium.” (Buch der Medien, Frage 159)
Wir unterscheiden die intuitive, unbewusste Medialität und die ostensive oder offensichtliche Medialität. Bei der offensichtlichen Medialität kann der Mensch während der Manifestation (Kontakt mit den Verstorbenen) entweder bewusst, halbbewusstlos oder bewusstlos (in Trance) sein.
Siehe dazu Artikel Mediumistisches Glossar
Der Glaube an Gott
Zur Existenz Gottes stellen viele Menschen die Frage: „Gibt es Gott?“ und weiter: „Warum muss es Gott geben?“
Der Glaube an die Existenz Gottes ist für uns Spiritisten ein fundamentaler Bestandteil unseres Lebens. Wir Spiritisten glauben nicht nur daran, sondern für uns ist es Gewissheit. Das Wissen über die Existenz Gottes kommt aus der logischen Überlegung, dass die Schöpfung nicht das Ergebnis reinen Zufalls sein kann.
Immer mehr Gebiete der Wissenschaft nehmen heute die Existenz Gottes an. Die moderne Biologie vermutet unter dem Begriff „Intelligent Design“ einen Erbauer jedes Lebensbauplans. Auch hinter dem Urknall und der Ausbreitung des Universums sehen Astrophysiker einen wohlüberlegten Plan. Die theoretische Quantenphysik geht von einem „nicht lokalisierten Bewusstsein“ aus, das als Ursache hinter unserem Dasein steht (Prof. Amit Goswami).
Dies bringt uns die Gewissheit, dass Gott die erste Ursache aller Dinge ist, der Ausgangspunkt von allem, die Grundlage, auf der das Gebäude der Schöpfung ruht. Akzeptiert man als Naturgesetz, dass hinter jeder Wirkung eine Ursache steht und hinter einer intelligenten Wirkung eine intelligente Ursache, so gelangt man zu Gott. Betrachtet man die Wunder der Natur so erkennt man, dass dies alles weit über das Fassungsvermögen menschlicher Intelligenz hinausgeht. Infolgedessen sind sie das Produkt einer dem Menschen überlegenen Intelligenz.
Der Sinn des Lebens
Das Leben gibt uns die Gelegenheit, uns hier in der Materie zu entwickeln, Fehler wieder gut zu machen und Erfahrungen mit unserem Nächsten zu teilen. Dafür werden wir in ein Umfeld und in Lebensumstände hineingeboren, welche unser Leben grundlegend prägen und wir erhalten eine Aufgabe, die unsere Nächsten betrifft. Dazu bekommen wir unsere Prüfungen, die uns zeigen, ob wir das Erfahrene und Gelernte anwenden und verinnerlicht haben.
Der Mensch ist der Urheber seines eigenen Glücks und Unglücks auf Erden, da dies die Folge seiner Handlungen ist. Glückseligkeit erreicht der Mensch, indem er den Gesetzen Gottes folgt. Da es in einem einzigen menschlichen Leben nicht möglich ist, alle moralischen und geistigen Eigenschaften zu erwerben, braucht der Geist eine Reihe von körperlichen Existenzen, bei denen er auf seinem Weg zur wahren Glückseligkeit einige Schritte vorwärts kommen kann
Gott erschuf uns als unvollkommenen Geist und gab uns durch die Schule der Reinkarnation die Möglichkeit der Entwicklung zur Vollkommenheit. Er gab uns dazu den freien Willen, damit wir allein die Früchte unseres Erfolges genießen können, aber auch für unsere Fehler verantwortlich zu sein. So schreiten wir fort auf dem Weg zur Vollkommenheit durch lernen, erfahren und verinnerlichen der natürlichen und der moralischen Gesetze Gottes, sowie durch Entdeckung der wahren Liebe zu Gott, zu unserem Nächsten wie zu uns selbst.
Die Beziehung zwischen Geist, Perisprit und Körper
Der Geist steuert den Körper über den Perisprit.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Geist das aktive, steuernde Element des Menschen ist. Er ist das denkende Element, unser Bewusstsein, unser Unterbewusstsein, etc. Zum Agieren nutzt der Geist das Denken, seine Willenskraft und Gefühle.
Der Perisprit besteht aus semi-materiellem (feinstofflichem) Fluidum. Er ist die Hülle des Geistes und notwendig, um die Verbindung des Geistes mit der grobstofflichen Materie des Körpers herzustellen.
Dies geschieht bereits mit der Befruchtung der Eizelle und ist entscheidend für Krankheit oder Gesundheit des Körpers.
Der Geist steuert den Körper über den Perisprit und kann sich so auf der Erde manifestieren. Das Gehirn – Sende-/Empfangsinstrument des Geistes. (Zur Vertiefung den Artikel Der Perisprit)
Man könnte auch sagen, der Geist somatisiert über den Perisprit auf den Körper unseren geistigen Gemütszustand.
Die Chakren, Hauptkraftzentren des Perisprits
Die Chakren sind die Hauptkraftzentren des Perisprits und somit eine der Hauptkommunikationswege zwischen Geist und Körper. Sie kommen in den Verästelungen des Nervengeflechts zusammen. Sie schwingen in Einstimmung miteinander und unter dem Einfluss der anweisenden Kraft des Geistes. Jedes Chakra empfängt Energie vom Geist und wandelt sie sozusagen in ein anderes “Programm” um und zwar in ein physisches, emotionales, mentales- oder spirituelles “Programm”.
Es gibt 7 Hauptchakren. Sie liegen auf dem Nervensystem, jeweils auf den Drüsen. Diese wiederum erzeugen Hormone, die somit die Körperfunktionen steuern.
- Wurzelchakra: Drüse: Nebennieren, Hormone: Adrenalin, Noradrenalin
- Sakralchakra: Drüse: Keimdrüse, Hormone: Testosteron
- Solarplexus-Chakra, Drüse: Pankreas, Hormone: Insulin, Glukagen
- Herzchakra: Thymusdrüse, Hormon: Thyreoidhormon
- Halschakra: Schilddrüse, Hormon: Parathormon, Calcitonin, Thyroxin
- Stirnchakra: Drüse: Hypophyse, Releasehormone
- Scheitelchakra: Drüse: Epiphyse, Hormone: Serotonin, Melatonin
Jedes Chakra empfängt Impulse (Energien) vom Geist und wandelt sie sozusagen in ein anderes physisches “Programm” um. So steuert der Geist über die Chakren die Drüsen. Diese wiederum schütten dann die Hormone aus, um den gesamten Körper zu steuern.
Spirituelle Ursachen für somatische Erkrankungen
Unsere Gedanken und Gefühle erzeugen „Mentale Energien“
Wie oben beschrieben, steuert der Geist den Körper, also das Gehirn. Da wir ständig denken, erzeugt der Geist ständig mentale Energiewellen. Je stärker die Gefühle und der Wille, desto stärker die Kraft dieser mentalen Energien.
Dabei haben positive Gedanken und Gefühle eine heilende Wirkung, während negative Gedanken und Gefühle eine krankmachende Wirkung haben.
Liebe, Harmonie, Gelassenheit, Ausgeglichenheit, im Einklang mit der Natur sein, etc. erzeugen heilende Energien
Ärger, Verzweiflung, Wut, Hass, etc. erzeugen dunkle negative mentale Energien
Diese Energien wirken zu allererst auf unseren eigenen Perisprit und dann auf unseren Körper
Was passiert also, wenn wir ständig wütend sind, voller Hass oder Angst?
Unser Geist erzeugt dann ständig negative Energien, die wie Radioaktivität auf unserem Perisprit wirken. Bei anhaltender Strahlung wird der Perisprit krank und diese Krankheit überträgt sich wiederum auf den Körper.
Gehen wir damit zum Arzt, so wird der Körper behandelt und ggfs. geheilt. Wenn wir aber unser emotionales und spirituelles Verhalten nicht ändern, dann bleibt der Perisprit krank und so kommt die Krankheit zurück in den Körper.
Das genaue Gegenteil passiert, wenn wir emotional ausgeglichen sind, positive Gedanken und Gefühle haben, insbesondere, wenn wir voller Liebe und Nächstenliebe sind. Dadurch erzeugt unser Geist positive Energien, die wie eine Heilstrahlung wirken.
Menschen, die es schaffen in diesem Zustand zu leben, sind in der Regel so gut wie nie krank.
So sehr wie der physische Körper giftiges Essen aufnehmen kann, so kann der Perispirit auch Elemente aufnehmen, die ihn schwächen und die in den Zellen des Körpers reflektiert werden.“
(Andre Luiz in Mechanismen der Medialität)
Reinkarnatorische Herausforderungen
Unser Leiden kann auch Ursachen aus vergangenen Leben haben, sogenannte karmische Ursachen.
Dabei geht es um moralische oder ethische Verfehlungen, durch die der Perisprit des Geistes nachhaltig geschädigt wurde, sodass der Geist diese mit in die neue Inkarnation nimmt. Diese Schädigung kann sich bereits bei der Geburt manifestieren. Sie kann allerdings auch erst im Laufe des Lebens auftreten und zu einer Krankheit führen.
Die Befruchtung ist der Beginn einer neuen Reise in das Leben
Schon mit der Befruchtung bindet sich der inkarnierende Geist an die Eizelle. Damit wirkt er über den Perisprit auf die Entwicklung des Fötus ein. Krankheiten, die man bei der Geburt mitbringt kommen so in der Regel vom inkarnierenden Geist. Die Geburt bzw. das Leben ist für den Geist eine wichtige Schulungs-, Therapie- und Heilungsmaßname.
Wenn ihr einen Körper zeugt, kommt die in ihm inkarnierende Seele aus der Geistigen Welt, um sich zu entwickeln. Seid euch euerer Pflicht bewusst und verwendet all eure Liebe, um diese Seele näher zu Gott zu bringen.“
(Allan Kardec, BdG Kap XIV, Pkt 9, Seite 227).
Reinkarnatorische Ursachen für Krankheiten
Inkarniert als ein stark leidender Geist bzw. ein Geist mit starken Schuldgefühlen, so kann sein Perisprit krank oder ggfs. entstellt sein.
Dennoch, trotz Krankheit von Geburt an braucht der Geist diese Inkarnation. Sie ist notwendige Therapie für den Perisprit und für die psychisch/seelische Entwicklung des Geistesè „Wir lernen durch die Krankheit“
Wichtige Erkenntnisse:
- Da sich der Geist mit der Befruchtung an die Eizelle bindet, entsteht in diesem Moment das neue Leben, d.h. die Inkarnation beginnt!
- Mit einem Schwangerschaftsabbruch nehmt die werdende Mutter dem inkarnierenden Geist die Chance auf Heilung und Entwicklung! Die junge Inkarnation, auf die sich der Geist in der spirituellen Welt ggfs. viele Jahre oder sogar Jahrzehnte vorbereitet hat, wird damit jäh abgebrochen.
Spirituelle Ursachen für psychische Krankheiten
Unkenntnis über die eigene Medialität
Stellen wir uns einmal vor, wir sind medial, kennen aber dieses Phänomen nicht. Wir sehen, hören oder fühlen die geistige Welt, verstorbene Personen, … also Dinge, die sonst keiner sieht, hört oder fühlt …
Wie leicht kann Medialität als psychiatrische Störung eingestuft werden?
Liest man z.B. Erfahrungsberichte von als schizophren diagnostizierte Menschen, dann hat man das Gefühl, ein Mensch berichtet von seiner medialen Erfahrung.
Mediale Menschen müssen lernen mit dieser Begabung umzugehen und den geistigen /sensitiven Zugang zu kontrollieren. Genau diese Kontrolle können viele vermeintlich „psychisch Kranke“ nicht, denn sie haben es nie gelernt.
In einem spiritistischen Zentrum lernt man die medialen Eigenschaften zu verstehen, mit ihnen umzugehen und sie zum Guten einzusetzen.
Unterdrückte Medialität
Die Angst, etwas zu lernen, sich zu entwickeln oder die eigenen Fähigkeiten als Medium zu nutzen, ist in vielen Kulturen sehr verbreitet. Sie negieren die Existenz von Medialität und setzen sie mit einer psychischen Störung gleich.
Die Folgen und Fragen bei unterdrückter Medialität sind vielschichtig:
- Man hat Schwierigkeit zu unterscheiden: Welche (meistens negative) Gedanken und Gefühle kommen von mir und welche nicht? Es kommt vor, dass Stimme das eigene Verhalten kommentieren oder man sozusagen Regieanweisungen bekommt.
- Man hat Angst mit jemandem darüber zu reden, für „verrückt“ erklärt zu werden, etc.
- So fühlt man sich immer unwohler, man zieht sich zurück, wird einsam, melancholisch, depressiv…
… Wenn jemand mit einer medialen Fähigkeit ausgestattet ist und diese nicht in vollem Umfang nutzt, um Gutes zu tun und gemeinnützige Arbeit für andere zu leisten, kann dies zu schweren Erkrankungen und psychischen Störungen führen.“
(Chico Xavier 1947)
Mentale und/oder physische Störungen verursacht durch spirituellen Einfluss: Obsession
Ein ganz großer Bereich der psychischen Störungen, die durch spirituellen Einfluss verursacht werden, ist die sogenannte „Obsession“. Dies ist ein sehr komplexes und schweres Thema.
Im Folgenden können wir daher nur eine grobe Einführung in die Arten von Obsessionen geben:
Beeinflussung durch Inkarnierte
- Telepathische Besessenheit: Ein Mensch fixiert seine Gedanken auf eine andere Person. Die betroffene Person fühlt das, fühlt sich verfolgt, usw. Es ist die Besessenheit eines Inkarnierten zu einem anderen Inkarnierten.
- Selbstbeeinflussung
Selbstbesessenheit: negative Ideen, die z.B. durch Reue, Schuld oder Angst ausgelöst werden und den Geist mental stören.
Mentale Fixierung: Der Geist zieht sich von seiner umgebenden Realität zurück und hält seine Gedanken auf etwas fixiert. Psychologisch spricht man hierbei von eingeengtem Denken, das zu den formalen Denkstörungen gehört.
Beeinflussung durch Geistwesen
- Umsessenheit, Faszination, Unterjochung: Es besteht eine Co-Abhängigkeit zwischen einem Menschen (inkarniert) und einem Geist (nicht inkarniert). Energetisch gesehen verbinden sie sich auf einer gleichen Schwingungsdimension.
- Poltergeister: Dies sind obsessive Prozesse, die zu lauten und bis zu einem gewissen Grad gefährlichen Erscheinungen führen. Zum Beispiel das Werfen von Steinen, das Verschieben von Gegenständen, Brände usw. aufgrund der Verwendung der ektoplasmatischen Fluida, die aus dem Medium stammen. Meistens entstehen diese in Verbindung mit einem Ort oder Haus.
… Diese stammen nicht von irgendeiner physiologischen Erkrankung, sondern kommen von leidenden Geistern (Verstorbenen), die Einfluss auf bestimmte Personen ausüben und den Anschein mentaler und/oder physischer Krankheiten verursachen.“
(Einleitung in die spiritistische Philosophie, Allan Kardec, Seite 76)
Obsessionen verhindern die normale Entwicklung der Persönlichkeit. Die meisten Menschen reagieren darauf defensiv, mit Verdrängen oder Unterdrückung. Bleibt dieser Zustand, kann es zu schweren psychischen Erkrankungen kommen. Starke Besessenheit kann zu Suizid führen. Der Beginn der Obsession hängt häufig mit einer emotionalen Extremsituation zusammen.
Traumata aus früheren Leben
Es gibt auch nach dem Tod eine Kontinuität der Beziehungen insbesondere in Bezug auf Liebe, Hass, dem Bedürfnis nach Rache etc. Diese nehmen wir über den Tod hinaus mit und sie können – meistens unbewusst – auf die aktuelle Inkarnation/Psyche wirken.
Manche Dramen und Traumata können erst gelöst werden, wenn die Konflikte durch Vergebung und Mitgefühl für den ehemaligen Gegner aufgelöst werden.
Das Bearbeiten und das Lösen solcher Traumata ist ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Auflösung dieser Konflikte. Es bringt die Psyche wieder ins Gleichgewicht.
Meine Seele rebelliert
In Vorbereitung auf die Inkarnation nimmt sich die Seele Aufgaben vor, die es mit der neuen Inkarnation bearbeiten will. Allerdings sind uns diese Aufgabenstellungen beim Eintritt in das Leben, bedingt durch das vorübergehende Vergessen unserer Vergangenheit, nicht bewusst. Nur wenn wir tief in uns hineinhören und dem folgen, wo unsere Seele uns hinführt, dann finden wir den richtigen Weg.
Leider werden wir allzu oft angelockt von unserer Gesellschaft und vom Materialismus und geraten so auf den falschen Weg. Karriere, gesellschaftliches Ansehen, ein möglichst hoher Verdienst, Luxusurlaube etc. sind allzu verlockend. Eine Reflexion kommt nicht zustande.
Irgendwann beginnt allerdings die Seele zu rebellieren. Unser Innerstes (Unterbewusstsein) beginnt sich gegen den eingeschlagenen Weg zu wehren und wir geraten in eine Sinnkrise.
- Wir werden melancholisch, depressiv, …
- Wir stellen die Frage, welchen Sinn hat mein Leben?
- Arbeite ich an den richtigen Lebensaufgaben?
Oft beginnen solche Reflektionen
- während einer schweren Krankheit (als ob die Seele mich wachrütteln will)
- nach starken traumatischen Ereignissen (Verlust geliebter Menschen, Trennung, …)
Wie finde ich den richtigen Weg?
Es gibt sicherlich viele Ansätze, um den richtigen Weg zu finden abhängig vom kulturellen Hintergrund. Im Folgenden möchten wir eine mögliche Anleitung anbieten:
- Finde dein einzigartiges, authentisches Selbst: Lebe nicht eine Rolle oder ein Leben, dass dir von anderen diktiert wird.
- Ändere deine Bedürfnisse: Die Unglücke dieser Welt resultieren aus künstlichen Bedürfnissen, die wir selbst kreieren. Die Reichsten, sind diejenigen, die weniger Bedürfnisse haben.
- Trainiere deinen Glauben: Glaube ist der Ausgangspunkt der Hoffnung und Nächstenliebe! Der Glaube, diese göttliche Inspiration, die alle edlen Instinkte erweckt und den Menschen zum Guten führt, ist die Basis der Erneuerung.
- Werde unverwundbar: Nächstenliebe, Milde und Vergebung machen uns unverwundbar gegenüber psychisch-seelischen Angriffen und Niederträchtigkeit.
Das Studium und die Praxis der spiritistischen Lehre ist ein wunderbarer Leidfaden, um genau solche Veränderungen zu unterstützen. Beschäftigt man sich mit den Lehren von Allan Kardec, so erfährt man von den übergeordneten Prinzipien und Gesetzen, die das Leben und das Universum lenken und leiten. Die Lehre wirkt nach dem Prinzip der Erkenntnis und der Einsicht:
- Der Suchende begreift sich als spirituelles Wesen und übernimmt Verantwortung für seine Handlungen.
- Wahre Heilung ist nur durch „innere Reform“ möglich. Der Weg erfolgt immer durch die Nächstenliebe.
- Es beinhaltet auch das Akzeptieren von Umständen, die wir nicht ändern können.
Wir empfehlen den Artikel: Die innere Reform
Wo bekomme ich spirituelle Hilfe?
In den meisten spiritistischen Vereinen oder Zentren bekommen ich Unterstützung und Hilfe. In der Regel gibt es verschiedene Angebote:
Für spirituell Interessierte:
- Offene Studien: Hier ist jeder willkommen, die spiritistische Lehre du diskutieren und zu hinterfragen. Hier werden Texte aus den Werken von Allan Kardec und anderen spiritistischen Autoren gelesen und diskutiert oder man spricht über tagesaktuelle Probleme, die unter dem Verständnis der spiritistischen Lehre analysiert und diskutiert werden.
- Öffentliche Vorträge zu diversen spiritistischen, spirituellen oder auch allgemeinen Themen
Für Menschen in spirituellen Notsituationen oder mit medialen (sensitiven) Problemen:
- Das persönliche Gespräch: Es ist ein Angebot für hilfesuchende Personen, das Orientierung, Aufklärung, Hilfe oder Trost bringen soll. Ziel ist, Menschen in schwierigen Situationen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, eine Selbstreflexion ihrer Situation zu unterstützen und ggf. den Wunsch nach heilender Änderung von Sichtweisen und Verhaltensmustern zu besprechen. Siehe persönliches Gespräch
Die Angebote in einem spiritistischen Verein sind immer kostenlos und zielen auch nicht auf religiöse Bekehrung ab.
Weiterführende Literatur und wissenschaftliche Studien
- Prayer and Mental Health (Englisch, wissenschaftliche Studie)
- Auflösung von Angst vor Infektionskrankheiten (Eco Meditation)
- Heile dich selbst, heile andere: Teil I und II (Joe Dispenza)
- „Krankheit als Symbol“ Buch von Ruediger Dahlke
- „Krankheit als Weg“ Buch von Thorwald Dethlefsen