Als Spiritist nach Allan Kardec sind wir der Überzeugung, dass nach dem physischen Tod das Leben in der geistigen Welt weitergeht. Das ist für uns nicht nur Glaube, sondern auch Wissen aus unzähligen Berichten, aus eigener Erfahrung und Erinnerung. Das ist wichtig, um unsere Sicht über den plötzlichen Tod zu verstehen.
Aber was ist es, wenn wir selbst oder nahstehende Menschen plötzlich also für uns unerwartet, aus dem Leben scheiden?
Für die Antwort müssen wir hier ein paar Grundsätze diesbezüglich auflisten und die unterschiedlichen Fälle grob differenzieren.
Für uns gilt:
- Das Sterben ist nur das Ende dieser Inkarnation und ein Übergang in das geistige Leben (das unendliche Leben)
- Wir lieben und fördern das Leben. Allerdings ist das Leben auf Erden manchmal voller Prüfungen und Leiden, also ein Lernprozess
- Es gibt keinen Zufall. Alles geschieht nur gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung
- Gott ist immer gütig, gerecht
- Der Verlauf unserer Inkarnation (Leben hier auf Erden) ist teilweise genau vorher so auch von uns geplant
- Auch beim plötzlichen Tod werden wir von unseren Schutzgeistern und Schutzengeln begleitet und es wird uns geholfen
- Wir haben in letzter Instanz immer unseren freien Willen, so weit wie möglich den geplanten Verlauf des Lebens zu ändern, zu verlängern oder zu verkürzen
- Somit sind jedes Schicksal und Leben ganz individuell und für sich betrachtet besonders
Der plötzliche unerwartete Tod von geliebten Menschen ist für uns immer zu früh. Auch wir (Spiritisten) trauern und fragen uns in dem Fall: Gott, wo ist deine Gerechtigkeit? Warum verlässt gerade sie oder er uns?
Wir versuchen aber von den oberen Prämissen auszugehen, gehen in uns, beten zu Gott und fragen uns: Lieber Gott hilf mir das zu verstehen und zu akzeptieren.
Sicherlich ist da auch ein Unterschied, ob der Tod natürlich oder gewaltsam war, ob aufgrund unvermeidbarer Krankheit oder der individuellen Lebensweise.
Wir wollen uns hier auf kein Vorgehen grundsätzlich festlegen. Jede Emotion von Wut, Sorge, Trauer, Abschied nehmen usw. ist berechtigt und auch gut!
Deswegen bieten wir in unseren Vereinen den Angehörigen Verstorbener psycho-soziale Begleitung und auch konkrete Hilfe ehrenamtlich an.
Sobald wir uns beruhigen und innehalten, öffnen wir unser Herz und den Verstand für dieses „Verstehen und Akzeptieren“.
Denn wir lieben doch auch diesen Menschen und wollen nur das Beste für ihn, für sie, auch nach dem Tod!
Ist das nicht eine tröstende, wunderbare Vorstellung, dass alles gut wird, dass dieser Menschen in wunderbaren Händen ist, dass der Weg auch positiv weitergeht?
Ein Zitat von A. Kardec: „Geboren zu werden. Sterben und Wiedergeboren zu werden… So ist das göttliche Gesetzt.“
Denn Gott ist Liebe und Zuversicht.
Herzlich Danke, ich komme aus Braslien und wohne im Berlin.
Zuhause mache ich das Hausandacht auf die beide Sprache.
Und maximal nach der spiritistische sicht, das Wort auf Deuscht fehlt.
Sehr gerne Selma!
Viele Grüße!