Berlin um 1920 – Vorwort aus dem Buch „Memoiren einer Spiritistin“

„Viel ist schon über den Spiritismus und seine mannigfaltigen Phänomene geschrieben und berichtet worden. Aber noch niemals wurde er ernstlich auf seinen praktischen Wert und seine segensreiche Anwendung im täglichen Leben geprüft. Diese Prüfung anhand unzähliger, selbst erlebter Vorkommnisse und reicher Erfahrungen vorzunehmen, ist das Ziel, das ich mir in diesem Buche gesteckt habe.

Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, diese Aufgabe zum Wohle der Menschheit zu lösen. Und dass man künftighin den Spiritismus nicht mehr als etwas Fremdes, Unklares, Ängstigendes, Meidendes, sondern sich mit ihm befreundet, ihn sucht, ihn schätzt. Ihn vor allem richtig gebraucht und dadurch auch ihn lieben lernt. Durch 15-jährige kritische Forschung und vollständige Hingabe an die große Sache, ist es mir gelungen, beinahe alle bekannten und manche noch unbekannten Stadien der Mediumschaft zu durchlaufen und an einem sehr beachtenswerten Ziele anzugelangen.

Ich glaube deshalb dazu berechtigt und berufen zu sein, sowohl den Interessierten als auch den Gleichgültigen Aufklärungen zu bringen und an den Erfahrungen und an den überzeugungsvollen Tatsachen, die ich gemacht und gelebt habe, auch meine Mitmenschen teilnehmen zu lassen.

In die Gelehrtenkategorie kann ich mich zwar nicht einreihen, bin ja nur ein ganz bescheidenes Menschenkind. Aber ich geh von dem Grundsatz aus, dass besonders in diesem Falle die Prägung des sich stets als wahr erwiesenen Satzes gilt: „Praxis geht über jede Theorie!“

Ich habe mich in meinen Niederschriften von keinerlei Sonderinteresse oder Sondergedanken leiten lassen, und als Basis, auf welche dieses Buch aufgebaut ist, nur die reine Wahrheit erwählt, weil einzig diese als Siegerin aus dem Kampfe um das Übersinnliche hervorgehen kann.

Mein Geleitwort ist „Möge dieses Buch ein Segen für viele werden!“

 von E. Honold

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