Fürbitten für die Kranken

 77. EINFÜHRUNG – Die Krankheiten gehören zu den Prüfungen und Schicksalsschlägen des irdischen Lebens. Sie sind mit der Grobheit unserer materiellen Natur und mit der niederen Welt, in der wir leben, eng verbunden. Die Leidenschaften und alle Arten von Ausschweifungen säen in uns ungesunde Keime, die oft erblich sind. In den physikalisch oder moralisch fortgeschrittenen Welten ist der menschliche Organismus – reiner und weniger materiell – nicht mehr denselben Krankheiten ausgeliefert. Der Körper wird dort nicht durch die Verwüstung der Leidenschaften lautlos ausgerottet. (siehe Kap. III, Abs. 9, S. 67) Solange müssen wir uns dann mit den Folgen unseres minderwertigen Zustandes entsprechend unserer Umgebung abfinden, bis wir es verdienen, in andere Zustände überzugehen. Das soll uns dennoch nicht daran hindern, etwa wartend auf dass dies geschieht, all das zu tun, was in unserer Hand liegt, um diesen unseren jetzigen Zustand zu verbessern. Und selbst wenn wir dies trotz unserer Bemühung nicht erreichen, lehrt uns die spiritistische Lehre unsere vorübergehenden Leiden mit Gefasstheit zu ertragen.

 Wenn Gott nicht den Willen hätte, dass die körperlichen Leiden in bestimmten Fällen verschwinden oder vermindert werden, hätte Er uns nicht die Heilmittel zur Verfügung gestellt. So gesehen, verlangt die göttliche Behutsamkeit von uns, auch im Einklang mit unserem Erhaltungsinstinkt, dass wir nach diesen Heilmitteln suchen und sie auch anwenden.

 Neben dem durch die Wissenschaft hergestellten gewöhnlichen Heilmittel, macht der Magnetismus die Kraft der fluidalen Wirkung auch bekannt. Die Spiritistische Lehre offenbart uns eine weitere Kraft in der heilenden Mediumschaft und die Wirkung des Gebetes (siehe Kap. XXVI, Anmerkungen zur heilenden Mediumschaft, S. 338) .

78. GEBET (vom Kranken auszusprechen) – Herr, Du bist die Gerechtigkeit. Die Krankheit, die Du mir gebilligt hast, muss ich verdient haben. Denn Du lässt keinen ohne Grund leiden. Ich vertraue meine Heilung Deiner unendlichen Barmherzigkeit an. Wenn Du erlaubst, dass ich gesund werde, sei Dein Name gesegnet; wenn das Gegenteil geschieht und ich noch leiden muss, sei Dein Name ebenso gepriesen. Denn ich nehme Deine göttlichen Gesetze ohne Murren an, da alles, was Du tust, nur den Sinn des Wohlergehens Deiner Geschöpfe haben kann.

 Erlaube, mein Gott, dass diese Krankheit für mich eine heilsame Warnung sei und dass sie mir den Anstoß zum Nachdenken über mein eigenes Verhalten gibt. Ich akzeptiere sie als eine Abbüßung meiner Vergangenheit und als Prüfung für meinen Glauben und für meine Ergebenheit gegenüber Deinem göttlichen Willen (siehe Gebet, Abs. 40, Angesichts des nahen Todes, S. 380).

79. GEBET (für die Kranken) – Mein Gott, Deine Pläne sind undurchdringlich und in Deiner Weisheit erlaubst Du, dass N. N. diese Krankheit erleidet. Werfe, ich flehe Dich an, einen Blick des Erbarmens auf seine Leiden und mögest Du diesen ein Ende setzen.

 Gute Geister, die ihr die Minister des Allmächtigen seid, steht mir in meinem Wunsch bei – ich bitte euch, seine Krankheit zu mildern. Lenkt meine Gedanken, damit sie einen heilsamen Balsam auf seinen Körper verbreiten und seiner Seele Trost spenden.

 Inspiriert ihn zu Geduld und Fügsamkeit gegenüber Gottes Willen. Gebt ihm die Kraft, seine Schmerzen mit christlicher Schicksalsergebenheit zu ertragen, damit er/sie sich die Früchte dieser Prüfungen nicht entgehen lässt (siehe Gebet, Abs. 57, Für die Sterbenden, S. 390).

80. GEBET (von einem heilenden Medium auszusprechen) – Mein Gott, wenn Du Dich meiner Person bedienst, so unwürdig ich auch bin, werde ich diese Krankheit heilen können, sofern das Dein Wille ist. Denn ich glaube an Dich. Aber ohne Dich kann ich nichts. So erlaube den guten Geistern, ihr heilsames Fluidum mir zu spenden, damit ich es diesem Kranken weiter geben kann und entferne von mir alle Gedanken des Stolzes und des Egoismus, welche die Reinheit dieses Fluidums verderben könnten.

Evangelium – Inhaltsverzeichnis KAPITEL  XXVIII – Sammlung
spiritistischer Gebete

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