Wer oder was ist Gott?

Die Existenz Gottes

Zur Existenz Gottes stellen viele Menschen die Frage: „Gibt es Gott?“ und weiter: „Warum muss es Gott geben?“ Der Glaube an die Existenz Gottes ist für uns Spiritisten ein fundamentaler Bestandteil unseres Lebens. Wir glauben nicht nur daran, sondern für uns ist es Gewissheit. Das Wissen über die Existenz Gottes kommt aus der logischen Überlegung: „Kann die Schöpfung das Ergebnis reinen Zufalls sein?“ Immer mehr Gebiete der Wissenschaft nehmen heute die Existenz Gottes an. Die moderne Biologie vermutet unter dem Begriff „Intelligent Design“ einen Erbauer jedes Lebensbauplans. Auch hinter dem Urknall und der Ausbreitung des Universums sehen Astrophysiker einen wohlüberlegten Plan. Die theoretische Quantenphysik geht von einem „nicht lokalisierten Bewusstsein“ aus, das als Ursache hinter unserem Dasein steht (Prof. Amit Goswami). Dies bringt uns die Gewissheit, dass Gott die erste Ursache aller Dinge ist, der Ausgangspunkt von allem, die Grundlage, auf der das Gebäude der Schöpfung ruht. Akzeptiert man als Naturgesetz, dass hinter jeder Wirkung eine Ursache steht und hinter einer intelligenten Wirkung eine intelligente Ursache, so gelangt man zu Gott. Betrachtet man die Wunder der Natur und sieht die Voraussicht, Weisheit und Harmonie, so erkennt man, dass dies alles weit über das Fassungsvermögen menschlicher Intelligenz hinausgeht. Infolgedessen sind sie das Produkt einer dem Menschen überlegenen Intelligenz.

Über die göttliche Natur

Gott ist die höchste und souveräne Intelligenz. Gott ist unendlich und ewig. Gottes Essenz, Liebe, Energie und Vitalität befinden sich in jedem manifestierten Atom, in jeder physischen Form. Gott ist allmächtig, unveränderlich, Er ist höchst gerecht und gütig. Er hat keinen Anfang gehabt und wird kein Ende haben. Er ist immateriell, d.h. seine Natur ist anders als alles, was wir Materie nennen, denn sonst wäre er nicht unveränderlich, da er den Transformationen der Materie unterliegen würde. Es ist dem Menschen nicht gegeben, die innere Natur Gottes zu erforschen. Um Gott zu begreifen, fehlt uns noch der Sinn, den man nur durch vollständige Läuterung des Geistes erwirbt.

Die Vorsehung

Die Vorsehung ist die Fürsorge Gottes für seine Geschöpfe. Gott ist überall, er sieht alles, selbst die kleinsten Dinge. Man kann sich das Denken Gottes als intelligentes Fluidum vorstellen, das alle Teile der Schöpfung durchdringt und das gesamte Universum ausfüllt. Folglich ist alles seiner intelligenten Tätigkeit, seiner Voraussicht und seiner Fürsorge unterworfen. Es gibt kein einziges Wesen, so winzig es uns auch scheint, das nicht dieses Fluidum beinhaltet. Auf diese Weise sind wir ständig in der Gegenwart des Göttlichen; wir können nicht eine einzige unserer Handlungen seinem Blick entziehen, unser Denken ist in ständigem Kontakt mit seinem Denken, und mit gutem Recht sagt man, dass Gott in den tiefsten Falten unseres Herzens liest. Wir sind in ihm, wie er in uns ist, gemäß der Worte Christi.

Der Anblick Gottes

Wenn Gott überall ist, warum sehen wir ihn dann nicht? Werden wir ihn sehen, wenn wir die Erde verlassen? Dinge spiritueller Natur können mit materiellen Organen nicht wahrgenommen werden. Nur mit dem geistigen Auge können wir die Geistwesen und die Dinge der immateriellen Welt wahrnehmen. Nur unsere Seele kann also Gott sehen. Erblickt sie ihn sofort nach dem Tod? Von den Geistern wissen wir, dass nur die reinsten Seelen Gott schauen können. Beim Verlassen ihrer irdischen Hülle haben aber nur sehr wenige diesen Grad der Reinheit erreicht. Die Unvollkommenheiten des Geistes sind wie Nebelschichten, die seine Sicht trüben.

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