Die spiritistische Lehre zwischen 19. und 20. Jahrhundert

So erfuhr die Spiritistische Lehre Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland ihren Höhepunkt und breitete sich in ganz Europa positiv in allen Bevölkerungsschichten aus.

„Ungeachtet solcher periodisch wiederkehrenden Entlarvungen von Medien verlor der Spiritismus in Deutschland nach 1881 den Charakter der privaten Passion einiger Kleinbürger, der Bourgeoisie und Adliger. Er wurde zu einer Bewegung, deren Anhängerschaft in die Tausende ging.“ schrieb Dr. Sawicki dazu.

Es gab auch viele Menschen, die rein negatives, dunkles Wirken unter der Bezeichnung ‚Spiritismus‘ betrieben, die auch betrügerisch und rein kommerziell gehandelt haben. Diese negativen Auswirkungen wurden vielfach mit dem Spiritismus an sich gleichgesetzt, daher geriet die ganze Lehre in der Gesellschaft auch stark in Verruf.

Aber zahlreiche Wissenschaftler, Hofleute, gebildetes Bürgertum und auch einfaches Volk erkannten die Güte und die Wichtigkeit dieser Lehre. So waren vor allem in den Jahren zwischen 1750 bis 1940 diese fundamentalen Fragen ernsthaft präsent und wichtige Elemente der Diskussion innerhalb der deutschen Gesellschaft. Die spiritistischen Themen waren also damals absoluter „Mainstream“.

Zum Titelbild: „Verkehr mit der Geisterwelt in bürgerlichem Ambiente: Die deutschen Protagonisten des kardecianischen Spiritismus“ Abbild von einem Treffen und mediumistischer Sitzung mit der gleichgesinnten Besucherin aus Ungarn: Adelma von Vay. (Bild Copyright „Leben mit den Toten“, Sawicki).

Adelma von Vay schrieb das Buch „Geist, Kraft, Stoff“.