Der Klopfegeist zu Dibbesdorf

1767 / 68, Dibbesdorf. Ein bemerkenswertes seltsames Ereignis beschäftige eine ganze Region und auch fast das ganze Land. „Der Klopfegeist zu Dibbesdorf“ – Es sind Berichte in den Wochenmärkten und in den Tageszeitungen von einer „Geistermanifestation“ („Kloppeding“) in der Nähe von Braunschweig. Erst später wurde ausführlicher darüber berichtet. Zusammengefasst: Ein so genannter Klopfgeist teilte sich mehrfach mit und tat dies lautstark. Es wurden Fragen gestellt, die mit Klopftönen beantwortet wurden. Es war ein „Medienereignis“ würde man heute dazu schreiben. Das Phänomen hielt wochenlang. Es wurde in den Zeitungen auch sehr kritisch darüber berichtet (siehe Zeitungsausschnitt), alle seien Scharlatane und die Wirte wollen nur Gäste damit locken. Die Wirtsfamilie (Familie Kettelhut) in dem Haus, wo sich der Geist mitteilte, wurde des Betruges beschuldigt, musste ihren Gasthof schließen und verarmte. Nach eingehender Untersuchung von Polizei und Wissenschaft gab es widersprüchliche Aussagen von Ursache und Sinn der Klopflaute. Manches sprach dafür, manches dagegen, dass es sich hier wahrlich um eine „Geistermanifestation“ handelte. Ein Jurist, der das prüfte schrieb: „Bei dieser Geschichte geht uns beinahe unser ganzes Latein aus.“

Jedenfalls war 1767 in diesem kleinen deutschen Dorf Dibbesdorf somit eine Epoche der Geistermanifestationen in ganz Europa und auch weltweit eingeleitet.

Für uns Spiritisten ist dieses Ereignis besonders bemerkenswert. Denn es geschah mehr als 30 Jahre vor der Geburt Allan Kardec‘s und 80 Jahre vor den Phänomenen mit den Schwestern Fox in Hydesville, USA.

2015 erschien einen Artikel dazu in der Braunschweiger Zeitung

Quelle für den Zeitungsausschnitt: Digitale Bibliothek Braunschweig – Der Publikationsserver der TU Braunschweig